Für viele Gitarrenspieler (die nur wenig oder gar nicht des Notenlesens und der Harmonielehre mächtig sind) gibt es hier eine stark vereinfachte Version des Quintenzirkels als Bauanleitung.
Das Prinzip ist relativ einfach und soll euch helfen, bei Stücken mit schwierigen Akkorden (vor allem wenn man sich mit den Barré-Griffen schwer tut) einfachere Griffe zu finden. Dazu merkt ihr euch die Griffe, die ihr nicht greifen könnt - oder wollt ;) - und dreht nun so lange an der Transponierscheibe, bis ihr auf dem äußeren Ring gegenüberliegend (wird zu->) einen Akkord findet, der euch „gut tut". Dann kontrolliert ihr noch, ob sich die euch „sympathischen Akkorde" nicht dadurch in „unsympathische" verwandelt haben. Ist das der Fall, dreht ihr die Scheibe weiter, bis ihr eine Stellung habt, in der alle Akkorde in eurem Stück „greifbar erscheinen". Dann lest ihr unter „Kapodaster" ab, in welchem Bund ihr diesen anbringen müsst, um das Stück in der gleichen Tonart wie vorher zu haben. Ihr könnt die Griffe natürlich auch ohne Kapodaster greifen, nur erklingt das Stück dann entsprechend tiefer oder höher. Dies kann man sich auch zunutze machen, wenn man den Gesang etwas nach oben oder unten verschieben will, weil die Originalversion „unsingbar" erscheint.
Die andere Seite der „Medallie" ermöglicht es euch herauszubekommen, welche Töne in welchem Akkord stecken, was unter Umständen auch ganz nützlich sein kann. Dazu dreht ihr das Feld „Grundton" so weit, bis ihr den Akkordbuchstaben (z.B. „C") im Feld seht. Dann könnt ihr ablesen, dass zum Akkord C-Dur die Töne C, E und G gehören, während bei c-moll der Ton Dis (D#) anstatt das E erklingt. Falls ihr nach Akkorden wie C Dur7 (C7) oder c-moll 7 (Cm7 oder c7 - der Kleinbuchstabe wird oft für Moll verwendet) sucht, braucht ihr nur zusätzlich zu den bereits gefundenen Tönen den bei dem Feld „7er" ablesen, in unserem Beispiel ein A#.
Die Farben haben übrigens keinen besonderen Zweck, die haben sich halt so ergeben.
Zu bauen ist das Ganze gar nicht schwer. Ich habe eine Größe gewählt, die es erlaubt die Ausdrucke auf defekte/ungeliebte CDs zu kleben. Ihr könnt es aber auch auf normales Papier (je schwerer desto stabiler) ausdrucken, ausschneiden und einlaminieren.
Zuerst druckt ihr euch die „Akkord und Tonleiterscheibe" 2 mal aus, schneidet sie schön rund aus und klebt sie mit den Rückseiten aneinander. Dann die anderen beiden (Akkord- und Transponierscheibe) ausdrucken und wieder schön rund ausschneiden. Dann schneidet ihr bei diesen beiden die vorgegebenen Felder weg (das Loch für die Kapoanzeige nicht vergessen) und schweißt sie mit einem Laminiergerät einzeln ein. Als Achse noch eine Musterbeutelklammer durch die Mitte aller drei Scheiben („Doppelscheibe" in der Mitte) drücken oder so zusammennieten, dass sich die Scheiben noch gut drehen lassen.
Alternativ könnt ihr auch wie oben genannt auch die Tonleiterscheiben auf Vorder- und Rückseite eine defekten oder verhassten CD kleben. Wer hat, kann dann die beiden kleinen Ausdrucke noch auf 2 transparente CDs kleben wie diese oft bei CD-Spindeln zu oberst liegen oder wir oben einlaminieren. Dann müsst ihr als Drehachse noch eine dickere Pappscheibe etwas kleiner als der Durchmesser des CD Innenlochs uns etwas dicker als die CD zurechtschneiden. Gegebenenfalls aus mehreren Schichten. Diese legt ihr dann in das CD Innenloch (auf leichte Drehbarkeit und ausreichende Dicke überprüfen), dann klebt ihr die anderen beiden Scheibenvorsichtig auf beide Seiten der großen Scheibe.
Bei den Dudelquetsch-Schlitztrommeln handelt es sich um Selbstbauinstrumente. Sie sind aus Buchenholz gefertigt und quasi „mit der Stichsäge gestimmt”. Als Albrecht ein solches Instrument während eines Konzerts auf einem Mittelaltermarkt gehört hatte, war von dem Klang so fasziniert, dass er den Musiker bat, sich die Trommel genauer ansehen zu dürfen. Als dieser noch den Preis verriet, beschloss Albrecht den Selbstbau zu wagen.
Das Geheimnis ist in diesem Fall weniger die „Trommel” als solches als vielmehr ihr Innenleben. In ihrem Inneren befinden sich mehrere Metallsaiten die diagonal ( von der Decke des einen Endes zum Boden des anderen Endes verlaufen.
Diese sind derart gestimmt, dass sie mit der Stimmung der Holzzungen der Decke in Resonanz schwingen. Für die Lautstärke der Resonanzsaiten hat es sich als gut erwiesen wenn das Instrument am größeren Ende offen ist. Der Bau eines solchen Instrumentes erwies sich als nicht weiter schwierig und mit einfachen Mitteln durchführbar. Sicher wird man immer weitere Verbesserungen sowohl im Klang als auch in der Ausführung erarbeiten können. Alles in Allem ein lohnendes Einsteigerobjekt.
Kommt noch
Falls noch jemand etwas zum Basteln sucht: Einige von Euch kennen Albrechts kleine Holz-Snare oder Mini-Cajón oder Cajonito oder wie immer man es auch nennen will. Eine Bastelanleitung findet ihr
hier. Er hat das ganze um eine zusätzliche Schlagfläche unten (Boden) und einen halbierten Snareteppich ergänzt und eine Schallöffnung in eine der Seitenwände gemacht. Das Ganze kann man noch toppen, wenn man diese Öffnungen als Stimmzungen ausarbeitet etwa so ähnlich wie bei einer Schlitztrommel - oder man verwendet für die vier Seiten unterschiedliche Hölzer (in Dicke und Material). Wenn man sie in verschiedenen Größen baut kann man sie ineinander stapeln. Ein recht weites Experimentierfeld für so ein einfaches Kistchen.
Die Innenseiten sind mit einem Bleistiftstrich gekennzeichnet (innen unten). Zusätzlich wird die Trommel noch mit einem ½ Snare-Spiralenteppich ausgestattet der es ermöglicht einen „knackigeren“ Anschlag erklingen zu lassen. Besonders gut kommt dies im Wechselspiel mit Trommeln ohne diese Ausstattung zur Geltung. Die zu betonenden Taktteile können hierdurch besonders hervorgehoben werden. Beim Einbau ist zu beachten dass der Halter des Spiralenteppichs nicht die Schlagfläche berühren darf, da er sonst dessen Resonanz beeinträchtigt. Die Befestigung des Spiralenteppichs erfolgt VOR dem Aufleimen der Schlagfläche wie folgt:
....wurde 1846 in Oberschefflenz geboren. Die Eltern hatten eine bäuerliche Landwirtschaft, die eher ärmlich war. Ihre Kindheit schildert Augusta Bender in ihrer ersten Autobiographie „Auf der Schattenseite des Lebens" (1903) als kärglich. In der Schule ist sie eine Aussenseiterin, die sich zunehmend mit 'Literatur' beschäftigt (und darin von der Mutter unterstützt wird). Ein erster Versuch als Siebzehnjährige, eigene Gedichte in einer Mannheimer Tageszeitung unterzubringen, schlägt fehl. Dann will sie Schauspielerin werden, sie sieht allerdings ihre Naivität ein und gibt es auf.
Sie lebt als Erzieherin bei einer Lehrerfamilie in Mosbach und erweitert dabei ihre eigenen Kenntnisse. 1864 findet sie eine schlecht bezahlte Stelle beim Telegraphenamt in Karlsruhe; 1868 schliesst sie eine Ausbildung als Privatlehrerin ab. Sie geht nach England, kehrt aber nach einem Jahr enttäuscht zurück. In einfachsten Verhältnissen lebt sie in Heidelberg, gibt Privatstunden, veröffentlicht das eine oder andere Gedicht, ist Erzieherin und Begleiterin für reisende Ausländerinnen usw.
1871 versucht sie es mit einer Auswanderung in die USA, aber ihre angegriffene Gesundheit macht nicht mit, und sie gibt den Plan auf. Um 1873 hält sie Vorträge auf verschiedenen Frauentagen in Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe, bleibt also, wie sie selbst schreibt, „ganz so arm wie zuvor". Hier etwa schließt ihre eigene Darstellung; wir erfahren nichts von der Aufzeichnungsarbeit der Volkslieder oder ihrer sonstigen Tätigkeit auf diesem Gebiet und in späteren Jahren.
Sie lebte später als Schriftstellerin in einem Lehrerinnenheim in Lichtental (Baden-Baden), und 1924 stirbt sie verarmt und praktisch vergessen im Altersheim in Mosbach. Sie hat verschiedene Novellen, einen Gedichtband und einen Roman veröffentlicht. Kurzgeschichten und Beitrage erschienen in Hauszeitschriften, aber berühmt wurde sie damit nicht. Ihre überragende Leistung für die Volksliedforschung ist ihre Liedersammlung aus Oberschefflenz.
Faszinierend und bewundernswert erscheint uns Augusta Bender nicht nur wegen ihrer Liedersammlung, sondern auch weil sie eine Frau war deren Leben für die damalige Zeit mehr als nur Aussergewöhnlich war. Ihr Mut anders zu sein als „die Anderen” gibt immer wieder Mut ebenfalls „aus der Rolle zu fallen”.
Am 21. März 1846 in Oberschefflenz als 5. Kind einer Bauernfamilie geboren und verbringt ihre Kinderjahre, Schulzeit und Jugend in diesem kleinen Dorf
1855 Oberschefflenz Schülerin; erste Gedichte
1863 (ca. 3 Monate) Mannheim Schauspielunterricht
1863 (ca. 6 Wochen) Mosbach Ausbildung zur Weißnäherin abgebrochen
1864-1865 Mosbach Ausbildung zur Telegraphistin erfolgreich
Mai 1865-Sep. 1867 Karlsruhe Telegraphistin bei der Post
Okt. 1867-März 1868 Heidelberg Weiterbildung zur Lehrerin für Töchterschulen
April-Aug. 1868 London Lehrerin und Gouvernante in Privatschulen; hungert und ist krank
Sept.-Nov. 1868 Heidelberg vergebliche Versuche an den privaten Töchterschulen in Schwetzingen, Ziegelhausen und Ladenburg eine Anstellung zu bekommen; Privatlehrerin; wohnt bei Prof. Otto; erste Romanfragmente / Notizen zur Biographie
Dez. 1868-März 1869 Paris/Nizza/Genua/Rom
Reise mit US - Diplomatenfamilie als Lehrerin: eine Stunde Unterricht pro Tag für die zwei Kinder;
schreibt in 14 Tagen zwei Novellen in Rom: "Rasche Entschlüsse", zweite anscheinend verschollen
1869 - 1870 Heidelberg Privatlehrerin; wohnt bei Prof. Otto
Sekretärin bei Prof. R. Hildebrand, dem sie auch erste eigene Literaturprodukte zur Beurteilung gibt. Novellen "Ein Bild aus der Wirklichkeit«, "Ein dunkles Verhängnis"
Sommer 1870 Messkirch eine Woche Haushälterin bei ihrem Bruder; erfolglose Versuche, in Zeitschriften erste Novellen zu veröffentlichen
Okt. 1871 - Sept. 1873 New York Privatlehrerin und Vorträge haltend
Okt. 1873-Juli 1874 Adelsheim Vorträge in Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim; lernt Latein und gibt Privatunterricht
Aug.-Okt. 1874 New York Examen einer deutschen Lehrerin an öffentlichen Schulen Lehrerinnenanstellung wegen Krankheit abgebrochen
Nov. 1874 -1878 Philadelphia Privatlehrerin (während der Sommermonate in New York) (1879 oder 1880 eine Reise nach Deutschland)
1880 - 1881 Heidelberg Gründung und Scheitern der "Pension Internationale" (Erwachsenen-Unterrichtsanstalt)
1882 - 1890 New York Privatlehrerin, Vorträge haltend (nacheigenen Angaben in diesen Jahren weitere zwei oder drei Mal zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten hin und hergereist)
1882 Briefnovelle "Deutsche Liebe in Amerika" in Westermanns Monatshefte veröffentlicht
1884 Philadelphia Veröffentlichung Novelle "Mein Bruder”
1887 New York Veröffentlichung Gedichtband "Haideblumen" erschienen
1890 Stuttgart Druckvertrag bei der DVA für "Die Reiterkäthe"
Nov. 1890- Mai 1891 Heddemheim bei Frankfurter/M Genesungskuraufenthalt
1891 Northampton/Mass. ein Jahr eine "Professorstelle am Smith College"
1892-Herbst 1893 verschiedene Städte in Deutschland wegen Veröffentlichungen besucht; die badische Großherzogin unterstützt die Arbeit an Liedersammlung "Oberschefflenzer Volkslieder"
1893 Stuttgart Veröffentlichung "Die Reiterkäthe"
Winter 1893/1894 New York Vortragsreihe über Richard Wagner
1894-Herbst 1895 Eberbach 1. Versuch, als freie Schriftstellerin in Deutschland zu leben
1895-1897 New York Vorträge und Seminar zur deutschen Literatur
1897 Schefflenz u.a. ergänzen der Sammlung "Oberschefflenzer Volkslieder"
1900-1903 BadenBaden/Lichtental Veröffentlichung drei Bändchen "Die Hausfreundin"
1902 Karlsruhe Veröffentlichung "Oberschefflenzer Volkslieder"
1904 - 1911 Eberbach als freie Schriftstellerin und in der Volksbildung tätig
1907 Karlsruhe Veröffentlichung "Der Kampf ums höhere Dasein"
1910 Jugenheim/Bergstr. Veröffentlichung "Die Macht des Mitleids"
1910 Frankfurt/M Veröffentlichung "Kulturbilder"
1912-Mai 1922 Baden-Baden/Lichtental kostenloser Aufenthalt im "Margarethenheim"
1913 Veröffentlichung Band 1 “Auf der Schattenseite des Lebens"
1914 Veröffentlichung Band 2 “Auf der Schattenseite des Lebens
bis 1923 Novellen in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht
1922 bis Ende 1923 Siegen und Schefftenz kurze Wohnsitze ihres Alters
Bis zu ihrem Tod am 16. Sept. 1924 lebte Augusta Bender (ungefähr neun Monate) im Altersheim Mosbach, dem heutigen Landratsamt in der Renzstraße.
Heute ist eine Schule in Mosbach nach ihr benannt.
Seit 2020 kann man in Oberschefflenz das Literatur-Museum Augusta Bender besuchen, auf dessen Internetseite ihr Lebenslauf und -werk auch nocheinmal genau und bebildert ausgeführt wird.
Wir danken Georg Fischer für die Genehmigung zur Veröffentlichung dieser von ihm zusammengetragenen Daten und Texte.